Seit sieben Jahren stand diese Tour weit oben auf meiner Todo-Liste für Garmisch-Partenkirchen. Nachdem ich im Januar diesen Jahres endlich zum ersten Mal auf der Zugspitze war, war nun auch die Radtour nach Murnau an der Reihe.
Es sind knapp 25 Kilometer von mir aus bis nach Murnau. Zu Anfang muss man – leider – über die Hauptstraße Richtung München raus fahren aus Garmisch-Partenkirchen. Das Rad-Konzept für den Ort lässt bisher noch arg zu wünschen übrig. Trotz Fußgängerzone ist Garmisch-Partenkirchen vor allem eine Auto-Stadt. Traurig aber wahr. Andere Tourismus-Orte sind da schon deutlich weiter.
Nach dem Ortsausgang fährt man am Kreisel, von dem es aus Richtung Farchanter Tunnel und damit gen Autobahn nach München geht, rechts in Richtung Farchant. Der Anstieg hoch zur Brücke über die Tunnelzufahrt ist die erste – und wohl zweit-steilste – Herausforderung der Tour.
Hinter der Brücke dann am besten gleich rechts abbiegen. So umgeht man die Ortsdurchfahrt von Farchant und bleibt immer an der Loisach. So ist es am schönsten, finde ich.
Schock in Farchant. Die Brücke ist gesperrt. Und nun?
Puh. Nach fünf Minuten suchen habe ich den Weg zur Behelfsbrücke gefunden. Sehr gut. So kann ich fernab der Bundesstraße weiter radeln.
Hinter Farchant fängt der Spaß dann so richtig an. Schöner kann Radfahren kaum sein.
Bei diesem Anblick musste ich schmunzeln. Als Pendler, der in Garmisch-Partenkirchen wohnt und in München arbeitet, ist die Bundesstraße ein nahezu täglicher Anblick. Aber aus dieser Perspektive habe ich sie bisher noch nie gesehen. Endlich einmal auf der anderen Seite der Loisach. Wunderbar.
Ging es von Farchant bis Oberau noch auf einem Asphaltweg voran, wird dieser hinter Oberau abgelöst durch eine Naturpiste. Aber auch die lässt sich – zumindest bei diesem herrlichen Wetter – bestens befahren.
Man soll beim Radfahren ja nicht grübeln. Habe ich aber getan. Was mir fast zum Verhängnis geworden wäre. Vor diesem Tor konnte ich gerade noch so bremsen.
Eschenlohe kommt schnell näher. Im Hintergrund grüßt bereits der Kirchturm.
Gleich hinter der Brücke sollte man scharf rechts abbiegen. So bleibt man direkt an der Loisach und spart sich die Hauptstraße durch den Ort.
Immer wieder bleibe ich stehen und genieße die Ruhe. Bzw. das Rauschen der Loisach. Und den Blick auf die Berge des Werdenfelser Landes.
Nach Eschenlohe nähert man sich Ohlstadt. Ich fahre an der Brücke aber nicht Richtung Ohlstadt, sondern biege an der Bundesstraße, die nach Ohlstadt führt links ab, unter der Autobahnbrücke durch und dann gleich wieder rechts. Weiter geht es auf diesem wunderschönen Weg.
Am Horizont ist bereits der Kirchturm von Murnau zu sehen. Nun ist es nicht mehr weit.
Kurz vor Murnau wird es nochmal steil. Aber der Blick übers Murnauer Moos linker Hand lohnt sich. Und ganz am Horizont sieht man wieder das Zugspitzmassiv, zu dessen Füßen Garmisch-Partenkirchen liegt.
Etwa 90 Minuten bis zwei Stunden dauert es, bis man diese Strecke zurückgelegt hat. Je nachdem, wieviele Pausen man macht und wie lang diese sind.
Murnau macht’s einem aber auch nicht leicht hinein zu kommen in den Ort. Man, ist das steil…
Am Staffelsee wartet das Lido schon auf mich. Dort gibt es nicht nur ein kühles „Russ“, sondern auch was Gutes zu essen. Und natürlich den traumhaft schönen Blick auf den Staffelsee. Einer meiner Lieblingsplätze hier in meiner neuen Heimat in Oberbayern.
Ende meiner Radtour. Nicht ganz zwei Stunden habe ich gebraucht. Und ich habe dabei zahlreiche kleine Pausen gemacht. Es war nicht leicht, aber doch deutlich leichter als gedacht. Warum habe ich diese Tour nicht schon viel früher gemacht?
Zurück habe ich dann die Bahn genommen. Ich wollte es nicht übertreiben, in meinem gehobenen Alter. Gen Garmisch geht es doch immer wieder bergan. Das geht an die Körner. Aber beim nächsten Mal…
Hier noch ein paar Video-Aufnahmen von der Fahrt. Viel Spaß damit.
Pingback: Mit dem Radl von Garmisch-Partenkirchen nach Murnau « Ich in Garmisch-Partenkirchen